Zwischen den Gefühlen
Da gibt es also negative Gefühle, die durch falsche Einschränkungen verursacht werden. Das heißt, das negative Gefühl suggeriert dem Menschen: "Da geht es nicht lang", obwohl das in Wirklichkeit gar nicht stimmt.
Wenn ein Mensch darauf reagiert und die Einschränkung als solche akzeptiert, hemmt das seine seelische Entfaltung. Das wiederum führt dazu, dass ein anderes negatives Gefühl entsteht, welches ich "die Traurigkeit der Seele" genannt hatte.
Es entsteht eine Situation, in der ein Mensch zwischen zwei negativen Gefühlen quasi "eingeklemmt" ist. Lässt man sich einschränken, wächst "die Traurigkeit der Seele", geht man durch die falsche Einschränkung hindurch, muss man die negativen Gefühle, welche mit der scheinbaren Einschränkung verbunden sind, aushalten.
In diesem Fall wäre "die Traurigkeit der Seele" ein verhaltensrelevantes Gefühl und die mit mit der falschen Einschränkung verbundenen Gefühle wären nicht verhaltensrelevant.
Beispiel: "Schokolade macht dick":
Isst man dennoch Schokolade, muss man das Gefühl "Schokolade macht dick" aushalten (falsche Einschränkung - nicht verhaltensrelevant).
Versucht man keine Schokolade mehr zu essen, wird man mit der Traurigkeit darüber, keine Schokolade mehr essen zu können, konfrontiert (verhaltensrelevant)
Kann die Situation auch mit einer echten Einschränkung entstehen?
Ja, aber dann wäre die "die Traurigkeit der Seele" nicht verhaltensrelevant und würde sich auflösen.
Beispiel: "Besteigung Mount Everest":
Hohe Kosten, lange Vorbereitung und in dem Moment, wo der Aufstieg zum Gipfel beginnen könnte, wird das Wetter schlecht. Ein Aufstieg ist nicht mehr möglich. Versucht unser Beispiel-Bergsteiger den Aufstieg dennoch, wird er mit seiner Angst konfrontiert. Es ist die Angst vor dem Tod. In dem Fall ist es eine echte Einschränkung. Das Gefühl ist verhaltensrelevant! In so einem Fall dennoch weiterzugehen gelingt nur mit einer extremen Blockade der Gefühle.
Bricht unser Beispiel-Bergsteiger das Unternehmen ab, wird er mit seiner Enttäuschung über das Scheitern konfrontiert. Diese Gefühl ist nicht verhaltensrelevant. Er kann es ja zu einem späteren Zeitpunkt wieder versuchen.
Vielleicht muss er einfach nur lernen,
- Dinge nicht zu erzwingen
- oder die Randbedingungen seines Lebens zu akzeptieren
- oder aus Freude am Tun zu handeln, anstatt Rekorden und Resultaten nachzujagen