Die ursprüngliche Aufgabe negativer Gefühle

Nicht alles, was ein Mensch tut, ist gut für ihn selbst bzw. gut für sein Leben. Menschen irren sich und begehen Fehler.

Eine Aufgabe negativer Gefühle - man könnte auch sagen ihre ursprünglichste Aufgabe - ist es, dem Menschen anzuzeigen, wenn er sich in eine Richtung bewegt, die für ihn und den Verlauf seines Lebens nicht gut ist.

Es wachsen also negative Gefühle, der Mensch erkennt: "Oh das ist kein guter Weg". Er korrigiert sein Verhalten und alles ist wieder gut.

Beispiel:

Ein Bergsteiger möchte den Mount Everest besteigen. Hohe Kosten, lange Vorbereitung, aber jetzt ist es so weit. Dann wird das Wetter schlecht. Ein Aufstieg ist eigentlich nicht mehr möglich. Die Gefühle haben jetzt eine Schutzfunktion: Werden sie ignoriert, bezahlt unser Beispiel-Bergsteiger das vielleicht mit dem Leben oder gravierenden körperlichen Verletzungen. Hört er auf seine Gefühle, die ihm sagen "... diesmal nicht ...", ist alles gut.

Es könnte so einfach sein ...

In diesem Sinne ist der gegenwärtige Umgang mit negativen Gefühlen gar nicht so abwegig. Abgesehen von der Unterdrückung, Blockade und Verdrängung der Gefühle. Das ist immer verkehrt. Aber Situationen zu meiden, die in negative Gefühle führen, wäre in diesem Sinne richtig.

Leider ist es so einfach nicht.

Das liegt daran, dass der Mensch ein vollkommen falsches Weltbild hat.

(Das Weltbild ist die Summe der Ansichten über diese Welt oder auch die Summe aller Ideen, die ein Mensch für richtig hält.)

nächstes Kapitel: Das falsche Weltbild (Die Topologie der Gefühle)