Verhaltensrelevant oder nicht

Wir haben bis hierher zwei Typen von negativen Gefühlen herausgearbeitet:

  1. Gefühle, die uns gewisse Randbedingungen unseres Lebens anzeigen: Sind wir im Begriff, diese Randbedingungen zu überschreiten, wachsen sie immer weiter, bis wir unser Verhalten ändern. Das sind negative Gefühle, die uns schützen und auf dem richtigen Weg halten.
  2. Gefühle, die durch scheinbare Begrenzungen eines falschen Weltbildes entstehen. Diese Gefühle gaukeln uns nur vor, dass wir bestimmte Grenzen nicht überschreiten dürften - aber es stimmt gar nicht wirklich. (Fallen wir auf die falschen Begrenzungen aber herein, entwickeln sich die falschen Begrenzungen immer stärker als negative Erfahrungen und schränken uns damit immer realer und immer mehr ein.)

Ich nenne die ersten Gefühle "verhaltensrelevant". Diese Gefühle zeigen uns echte Grenzen unserer Existenz auf und sie wachsen unerbittlich immer weiter, bis wir diese Grenzen respektieren und unser Verhalten ändern. Deshalb sind diese Gefühle verhaltensrelevant. Ihre Aufgabe ist es, eine Verhaltensänderung herbeizuführen.

Die zweit-genannten Gefühle sind nicht verhaltensrelevant. Sie gaukeln uns eine Einschränkung vor, die gar nicht wirklich existiert. Richtig wäre es, diese Gefühle - als Gefühle zwar zuzulassen - ansonsten aber zu ignorieren und sich im Verhalten nicht von ihnen beeinflussen zu lassen.

nächstes Kapitel: Verkehrte Welt (Die Topologie der Gefühle)